35 Was wird aus unserem Geld?

Liebe Geldinteressierte,

Eine Formel aus meinem Studium gilt mehr denn je:

Inflation = Geldmengenwachstum  minus Wirtschaftswachstum

Was ist Geld?

Quelle: Pixabay

Letzten Endes ist Geld weder gut noch schlecht, es ist einfach Geld, bedrucktes Papier, gedrucktes Vertrauen.

Geld ist kein Konsumgut und kein Investitionsgut. Deshalb hat ein Geldmengenwachstum nichts mit einer Vermehrung des Reichtums zu tun. Reichtum ist eine Frage der vorhandenen Menge an Konsum- oder Investitionsgütern einer Volkswirtschaft.

Das Geldvermögen der einen sind die Schulden der anderen.  Die aktuelle Krise ist nichts anderes als eine weltweite Verschuldungskrise, mit Sicherheit verursacht durch künstlich niedrig gehaltene Zinsen.

Wie wirken sich niedrige Zinsen aus?

Niedrige Zinsen wirken sich selbstverständlich aus:

Der Geldanleger

Einerseits bekommen Anleger immer weniger für ihre Ersparnisse und andererseits werden die Ablaufleistungen vieler Verträge für die Altersvorsorge (betriebliche und private) niedriger ausfallen als es sich viele erhofft hatten.

Durch niedrige Zinsen wird es den Schuldnern leichter gemacht, immer wieder neue Schulden zu machen. Man kann quasi von einer „Konsumorgie mit billigem Geld“ sprechen.

Die Zentralbanken

Die Zentralbanken sind ermächtigt, Geld ohne Schranken drucken zu dürfen (lender of last resort = Verleiher der letzten Instanz“). Je mehr Geld im Umlauf ist, desto weniger ist es wert, das versteht jeder.

Die Staaten

Täglich erleben wir, dass verschuldete Staaten ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können, das heißt:

  1. Sie müssen sparen,entweder die Ausgaben kürzen oder die Einnahmen über höhere Steuern erhöhen
  2. Oder: Umschulden oder sich neu verschulden

Maßnahme 1 führt zu Unruhen in der Bevölkerung „man kann eine Zitrone nur solange ausquetschen, bis noch Saft raus kommt“

Wenn die verschuldeten Staaten  allerdings ihren Bürgern alles abverlangt haben und es reicht trotzdem nicht?

Dann ist in der freien Wirtschaft jedes Unternehmen pleite und muss Insolvenz anmelden. Der Konkursverwalter erstellt eine Bilanz, auf der einen Seite sind die Vermögenswerte und auf der anderen Seite die Schulden. Schulden sind die Forderungen der Gläubiger.  Diese werden einen Großteil ihres Geldes verlieren, sie werden ihre Forderungen abschreiben müssen.

Bei den verschuldeten Staaten werden die Gläubiger – sprich die Sparer – ihre Ersparnisse verlieren, z.B. durch einen Schuldenschnitt oder schleichend, z.B. in einer Inflationsrate, die irgendwo bei 5% aufwärts liegen wird. In der Finanzwissenschaft gibt es den Begriff:

FINANZREPRESSION. Enthalten sind die Worte Rezession und Depression.

Die Finanzrepression

Auf youtube gibt es hierzu einen wunderbaren Film, ca. 4 Minuten lang. Aus 2012, so aktuell wie heute.

Finanzrepression ist die Entschuldung der Staaten über Vermögensenteignung der Bürger, z.B.  durch Inflation. Der Bürger zahlt die Zeche, nicht die Politiker, nicht irgendein Präsident mit irgendeinem Krieg, nicht die Gelddrucker Greenspan und Bernanke, Draghi und Lagarde, nicht die US-Börsenaufsicht, welche die Risiken der ganzen faulen Finanzprodukte nicht erkannt haben, nicht die Kartellbehörden, die es zuließen, dass Banken zu groß geworden sind „to big to fail“, auch nicht der Finanzsektor.

Ich bin mal gespannt, wie es die „Notenbanker“ gemeinsam mit den Politikern schaffen wollen, das ganze gedruckte Geld wieder dem Markt zu entziehen.

Mein Tipp:

Niemand weiß, wann und wie das oben Geschriebene passieren wird. Nach den Gesetzen der Sozialökonomie ist nur sicher, wer es bezahlt.

Wenn Ihnen Ihre Bank oder Sparkasse, Versicherung oder ihr Finanzberater diese Zusammenhänge nicht erklären kann, dann sollten Sie über einen Wechsel nachdenken.

Stellen Sie sich vermögenstechnisch so auf, dass Sie bis auf die notwendige Liquiditätsreserve (ich empfehle 6 Monats-Netto-Gehälter) in Sachwerten positioniert sind. Ein kleiner Teil in Edelmetallen, dazu kommen noch Rohstoffe, Immobilien, und Fonds.

Welche Anlageformen sind besonders gefährdet?

Gefährdet sind Sie als Gläubigiger dieser Geldanlagen:

  • Sparbücher
  • Sparbriefe
  • Festgelder, Termingelder
  • Pfandbriefe
  • Staatsanleihen, Kommunalobligationen
  •  Finanzierungsschätze, Bundesschatzbriefe
  • Bausparverträge
  • klassischen Rentenversicherungen (legen vorwiegend in Anleihen an)
  • klassischen Lebensversicherungen (siehe Rentenversicherungen)

Kompliziertes Thema. Fragen kostet nichts.

Fragen Sie uns – Sie können dabei nur gewinnen…

Herzlichst

Ihr

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